Vier Tage lang Lokbespannte Züge auf dem Sächsische-Schweiz-Ring. Wer hätte so etwas rund 10 Jahre nachdem die letzte Diesellok sich von diesen Strecken verabschiedete noch geglaubt? Ich jedenfalls nicht. Der Kirchentag in Dresden machte es möglich. Da die Städtebahn Sachsen einige ihrer Desiros als Verstärkung auf die Strecken rund um Dresden schickte, wurden zwei ex. V100 ( West ) der Nordbayerischen Eisenbahn plus zwei Reisezugwagen in original Reichsbahnzustand organisiert. Bei den Lokomotiven handelte es sich um die 212 261-2 und die 212 270-3. Die Reisezugwagen hatten die erste und zweite Klasse. Im " Sandwich "- Verband wurde auf den Strecken gependelt, da ein umkoppeln der Lokomotiven technisch bedingt ja nicht mehr möglich ist! Ich habe diese Aktion zum Anlass genommen, wiedermal die Strecken und ihre romantische Umgebung zu erkunden und " echten " Eisenbahnverkehr zu genießen. Auch wenn der Zug sicher nicht ganz auf dem Stand der heutigen Zeit war ( z.B. kein Niederflur, erschwerter Transport von Fahrrädern... ) so konnte ich mich dennoch selbst davon überzeugen, dass richtige Eisenbahn immernoch die Menschen lockt - die Züge waren stets gut befüllt. Besonders hervorheben möchte ich auch den Service und die Unterstützung durch die Mitarbeiter der Städtebahn - vom Fahrdienstleiter bis zum Schaffner - ich habe hier nur positives erlebt! Ein weiterer Punkt der mir auf den Nägeln brennt: Der Zustand des Wanderweges im Sebnitztal. Es kann nicht sein, das fast ein Jahr nach dem Hochwasser teilweise immernoch katastrophale und gefährliche Zustände herrschen. Ich habe einige, nicht sehr ortskundige Wanderer und Touristen getroffen, die zwar die Hinweise gelesen hatten, aber trotzdem nach dem Motto " Es wird schon nicht so schlimm sein " losgezogen sind. Was macht es für einen Eindruck, wenn man mit dem Zug z.B. nach Sebnitz anreist und dann zurück nach Bad Schandau durchs Tal wandern möchte? Plötzlich steht man vor einer großen Lücke, wo früher einmal eine Brücke war. Es kann und darf nicht sein, dass die Wanderer hier teilweise waghalsige Begehungen im Gleisbett durchführen - nicht jeder kennt den Fahrplan auswendig und weiß, wann mit Zügen zu rechnen ist! Dies sollte man bei den Forderungen nach dem Erhalt der Strecke auch bedenken, denn es kann nur funktionieren wenn alles zusammenspielt! Bei dem jetzigen Zustand nehmen die Touristen sicher nicht nur gute Erfahrungen mit nach Hause...
In der Galerie gibt es ein Best of der Bilder zu sehen, die ich auf dem Sensor verewigen konnte.
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